Mundtrockenheit in Verbindung mit Medikamenteneinnahme
Der häufigste Grund für die Entstehung von Mundtrockenheit ist die Einnahme von Medikamenten. Insgesamt können mehr als 400 Medikamente zu einer Unterfunktion der Speicheldrüsen führen. Mit zunehmendem Alter nehmen immer mehr Menschen mindestens ein verordnetes Medikament regelmäßig ein. Die Anzahl der Verordnungensteigt in den Folgejahren tendenziell noch zu.
Die am häufigsten verwendeten Medikamente, die zur Reduktion der Speichelmenge führen, haben Parasympathikus-hemmende beziehungsweise anticholinerge Wirkungen. Arzneimittel, die anticholinerg wirken, führen zu einem charakteristischen Symptomkomplex, zu dem auch die Hemmung der Speichelbildung gehört. Zu diesen Medikamenten zählen zum Beispiel die Antidepressiva, Sedativa und Tranquilizer, Antihistaminika und Antihypertonika. Auch eine Chemotherapie kann zu einer zeitlich begrenzten oder manchmal auch dauerhaften Verminderung des Speichelflusses führen. Die Beeinträchtigungen zeigen sich während und direkt nach der Chemotherapie. Später kann sich der Speichelfluss wieder normalisieren.
Mundtrockenheit in Verbindung mit systemischen und Syndrom-Erkrankungen. Von den systemischen Erkrankungen, die zu einer Beeinträchtigung der Speichelproduktion
führen, spielt das Sjögren-Syndrom die wichtigste Rolle. Es handelt sich um einen Symptomkomplex aus mangelnder Sekretproduktion der Speicheldrüsen und der
Tränendrüsen mit Erscheinungen wie Mundtrockenheit, Horn- und Bindehautentzündung am Auge, so wie einer Entzündung der Tränendrüsen. Betroffen sind meistens Frauen in der Menopause. Zuerst kommt es zu einer Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die anschließend in eine Zurückbildung der Drüse mit folgendem Funktionsverlust übergeht.