Ein Zahn muss raus, was nun?

Vorbehandlung für eine spätere Versorgnung.

Leider kommt es immer wieder vor, dass ein Zahn nicht mehr erhaltungswürdig ist und entfernt werden muss. Sofort stellt sich die Frage: „Was kommt nun? Wie geht es weiter?“.

Nach einer Extraktion eines Zahnes kommt es binnen weniger Wochen zu einem physiologischen Abbau des umliegenden Knochens. Dies ist eine normale Reaktion des Körpers. Oft wird diese Phase abgewartet (Heilungsprozess), um anschließend mit der Versorgung der Lücke zu beginnen. Doch hier ist es schon zu spät für eine optimale Versorgung der Zahnlücke, denn das Ziel sollte der Erhalt von maximalem Knochen sein, um später eine ästhetische Versorgung zu gewährleisten.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll und notwendig direkt am gleichen Tag der Zahnentfernung tätig zu werden. Um den schnellen Abbau des umliegenden Knochens zu verhindern, sollte direkt nach der Extraktion des Zahnes der entstandene Knochendefekt mit Knochenersatzmaterialien aufgefüllt werden. Nur so kann man dem Abbau des Knochens zuvorkommen und eine optimale Versorgung garantieren (socket preservation).

Grundsätzlich ist es immer besser und vorteilhaft fehlende Zähne, soweit möglich, durch Implantate zu versorgen. Für das Einbringen des Implantats benötigt man vorzugsweise eine Knochenhöhe von einem Zentimeter und eine gewisse Knochendicke. Diese Höhe ist meist garantiert, wenn man bei der Extraktion den Defekt, wie beschrieben, mit Knochenersatzmaterialien aufgefüllt hat.

Die Versorgung mit Implantaten bietet Vorteile gegenüber anderen Behandlungen wie z.B. einer Brückenkonstruktion. Um eine Zahnlücke mit einer Brücke zu versorgen, müssen die lückenbegrenzenden Zähne beschliffen und präpariert werden. Diese sind jedoch oft nicht behandlungsbedürftig. Man opfert also gesunde Zahnsubstanz von zwei Zähnen um eine Lücke zu schließen.

Auch lässt sich eine Implantatversorgung viel einfacher bei der abendlichen Zahnpflege reinigen und sauber halten als eine Brücke, da die Brückenkonstruktion verblockt ist und mehr Pflege und Zeit bedarf.

Unabhängig von der späteren Versorgung zahlt sich also ein Aufbau des Alveolarknochens in jedem Fall aus, sowohl bei einer Brücke, ästhetisches Zwischenglied (ovate pontic), als auch für ein geplantes Implantat.