Karies ist eine bakterielle Erkrankung verursacht durch ein multifakorielles Geschehen. Dabei spielen die Faktoren Zeit, Substrat und das Bakterium(Plaque) die Hauptrolle.
Der Streptococcus mutans ist dabei in der Literatur als der Hauptkeim in der Pathogenese der Karies anzusehen, doch allein durch das Vorhandensein des Keims entsteht keine Karies. Des Weiteren haben Laktobazillen und Aktinomyceten Einfluss auf die Entstehung der Karies. Bevor sich die Bakterien an den Zahn anheften können muss jedoch ein so genanntes Pellikel auf der Zahnoberfläche bilden, welches die Adhäsion für die Bakterien erleichtert.
Die Bakterien benötigen eine konstante Substratzufuhr um den Zahn zu schädigen; dies sind primär kurzkettige Kohlenhydrate(Mono- und Disaccharide), welche sich häufig in prozessierten Lebensmitteln wiederfinden.
Des Weiteren kommt der Faktor Zeit ins Spiel, da der Zahn nicht sofort geschädigt ist, sobald Bakterium und Substrat aufeinander treffen. Wird dem Bakterium allerdings unter ausreichender Substratzufuhr die Zeit gegeben den Zahn zu verstoffwechseln, so entsteht die Karies.
Die Prädilektionsstellen für Karies sind die Grübchen der Molaren, die Zahnhalsflächen aller Zähne und die Approximalflächen(Zwischenräume) aller Zähne.
Kommt es zu einer länger andauernden Dentinkaries, kann dies zu einer Schädigung des Nerven kommen, welche sich initial durch eine reversible(zurückführbar) Pulpitis widerspiegelt. Im Nerv kommt es zu einer Hyperämie(Anstieg des Blutflusses), was einen erhöten Gewebsdruck zur Folge hat. Diese Hyperämie kann von der gesunden Pulpa wieder reguliert werden. Ein lang anhaltender Reiz kann dabei zur Nekrose der Pulpa führen.
Es kommt zu einem Anstieg der thermischen Empfindlichkeit und die thermische Toleranzgrenze wird herabgesetzt. Die Schmerzempfindlichkeit des Zahns nimmt stark zu und ist vor allem auf Kälte auslösbar
Besteht der Reiz auf die Pulpa über einen längeren Zeitraum, so kommt es zu einer irreversiblen Schädigung der Pulpa. Dieses Stadium ist sehr schmerzhaft und zeichnet sich durch heftige Spontanschmerzen (auch nachts) aus.
Schmerz wird initial noch durch Kälte ausgelöst; im fortgeschrittenen Stadium aber primär Schmerz auf Wärme. Die Abnahme der Schmerzempfindung signalisiert die beginnende Nekrose des Nervs
Die Pulpanekrose bezeichnet das Absterben des Nervs. Hierbei können Spontanschmerzen vor allem in der Nacht auftreten. Das Schmerzbild ändert sich von einem stechenden Schmerz bei der Pulpitis zu einem eher dumpfen Schmerz der Pulpanekrose.
Es kommt zu einer Klopfempfindlichkeit des Zahns und Aufbissschmerz kann eintreten durch die Bildung von Granulationsgewebe um die Wurzelspitze herum. Der Zahn kann dadurch länger wirken, als er eigentlich ist.
Nach Absterben der Pulpa kommt es zu einer Ausbreitung der Entzündung auf die umliegenden periapikalen Gewebe.. Dies führt zu einer Osteolyse um die Wurzelspitze herum.
Es folgt ein dumpfer Schmerz und eine erhebliche Klopfempfindlichkeit des Zahns. Folgt nun immer noch keine Therapie, übt das Entzündungsinfiltrat druck auf die Knochenhaut(Periost) aus. Dies kann erneut sehr schmerzhaft sein. Nach Durchbrechen der Knochenhaut lässt der Schmerz nach und die Entzündung kann sich im Weichgewebe ausbreiten. Dies führt zu einer Eiteransammlung, welche als submuköser Abszess bezeichnet wird.
Ist die Knochenhaut durchbrochen kann sich das Infiltrat im Weichgewebe ausbreiten. Das Schmerzempfinden lässt nach, jedoch breitet sich eine Schwellung im Weichgewebe aus, welche erst bretthart ist(—Infiltrat, Ansammlung von Blutbestandteilen, nicht inzidieren) und später fluktuierend(Einschmelzung, nun Abszess, Inzision). Ein Aufschneiden des Abszesses, sowie die Einleitung einer WKB am verursachenden Zahn sind nun umso wichtiger, da eine weitere Nicht-Therapie dazu führt, dass die Schwellung sich ausbreitet und in tiefere Logen des Mundbereich rutscht. Vor allem im Unterkiefer besteht die Gefahr eines Abgleitens Richtung Mediastinum(Brust). Dies kann sich zu einem lebensgefährlichen Zustand entwickeln! Sollten Symptome, wie starke Schluckbeschwerden und stark eingeschränkte Mundöffnung eintreten, ist ein dringlicher Besuch beim Zahnarzt angeraten.
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